Die große, dunkle Gin-Flasche ist klar strukturiert, nur ein schwarz-weißes Etikett klebt vorne auf der dunklen Flasche. Klarer hätte man nicht strukturieren können, doch wie schmeckt der Heimat-Gin und was ist drin?
Wo kommt der Heimat-Gin her?
Er kommt aus 74193 Schwaigern, was nördlich von Stuttgart und westlich von Heilbronn liegt. Dort haben sich drei junge Männer zusammengetan, die zwischen Streuobstwiesen und Weinbergen dort groß geworden sind: Marcel, Rouven und Raphael. Die drei kamen auf die Idee, den Heimat-Gin zu kreieren und sind auch die Gesellschafter der Heimat GbR, die den Gin vertreibt. Natürlich hat es sich gut getroffen, dass der Vater von einem der Drei und der Schwiegervater von einem eine Brennerei betrieb. Dort wurden in fünfter Generation allerdings bis vor kurzem im Wesentlichen Obst- und Edelbrände hergestellt, was sich bei den Streuobstwiesen auch anbot.
Welche Botanicals sind im Gin?
Im Heimat Gin sind vor allen Dingen Botanicals aus der räumlichen Nähe der Brennerei, um auch das “Heimat-Gefühl in die Flasche zu kriegen”:
- Wiesensalbei
- Thymian
- Spitzwegerich
- Äpfel von eigenen Wiesen
- Birnen von eigenen Wiesen
- rosa Pfeffer
- natürlich auch Wacholder
Insgesamt sind im Heimat-Gin 18 Botanicals enthalten.
Holzbefeuerter Kupferkessel und kleines Batches
Industrielle Massenfertigung in einer Fabrik ist nicht so das Ding der drei Jungs, wenngleich der Heimat-Gin auch schon mal den Weg in die Lidl-Regale fand. Aber man legt Wert auf die Herstellung im Herstellung in der holzbefeuerten Kupferdestille. Wie früher entsteht dort der Gin im Small-Batch-Verfahren, also pro Lauf in der Regel nur wenige Hundert Flaschen. Unsere Test-Flasche war z.B. Flasche 319 von 561 aus der Edition L40164. Natürlich könnte man so unzählige Editionen mit jeweils 500-600 Flaschen herstellen, aber die handwerkliche Arbeit und die anschließende Ruhephase, in der der Gin gelagert wird, setzen der Menge Grenzen. Der Gin wird in schön anmutenden schwarzen Steinzeugflaschen verkauft. Damit ist der Gin vor Licht geschützt und macht sich gut im Regal. Die Schöpfer wollten nicht irgendeinem Hype aufsitzen, sondern etwas traditionelles, die Zeiten Überdauerndes schaffen.
Wie schmeckt der Gin?
Wir haben den Heimat Gin mit dem Mediterranean Tonic von Fever-Tree probiert, sowie auch pur. Schon wenn man den Holzstöpsel mit dem Heimat-Aufdruck aus der Flasche zieht, kommt einem ein leichter süßer Geruch von Obst entgegen, – beim Trinken kommen florale und Obstnoten zum Vorschein, beim Abgang ist er nicht überhart, aber man schmeckt den Wacholder mit einem Hauch Pfeffer. Ein absolut runder Geschmack, der eher weich als hart ist. Gut trinkbar. Sowohl pur als auch im Gin Tonic oder anderen Cocktails. Auch wenn der Gin aus der Gegend von Heilbronn kommt, hat er fast etwas vom Mittelmeer, auch eine gewisse Leichtigkeit. Er wird ab jetzt seinen Stammplatz bei uns im Regal haben!
Viel Handarbeit bei der Produktion
Die Etiketten werden von Hand nummeriert und auf die Flasche aufgebracht, nachdem der Gin in kleinen Kupferkesseln produziert wurde und seine Ruhephase mit 43 Volumenprozent beendet hat. Ein deutscher Gin aus Schwaigern, der sich nicht vor internationaler Konkurrenz verstecken muss.
Welches Tonic passt zum Gin?
Wir haben das Mediterranean Tonic von Fiver Tree beim Test bevorzugt, – uns schmeckte es großartig. Der Ginhersteller selber empfiehlt grundsätzlich klassisch-herbe Tonics und die Einlagen Rosmarin, Salbei, Thymian oder Gurke. Mit Bio-Limette und Fiver-Tree Tonic fanden wir es großartig und haben gleich ein zweites Glas getrunken…
Wo kann man den Gin kaufen?
Den Heimat Gin gibt es in ausgewählten On- und Offlineshops, aber mindestens phasenweise auch bei Lidl (mindestens im Onlinestore), die Preisrange für die 0,5l Flasche haben wir bei Durchsicht über diverse Shops von 32 Euro bis 36 Euro vorgefunden, was für diesen Gin aus Deutschland sicher nicht zu viel ist.
Kurzes Video vom Heimat-Gin
Die drei Macher des Heimat Gins haben folgendes Youtube-Video zum Gin erstellt, welches schon auf den Gin einstimmt: